DAS BESTIMMTE INTEGRAL
|
Ausgangspunkt für die "Erfindung" der Integralrechnung war das
Bedürfnis, die Fläche unter einer stetigen Funktion zu
berechnen (Bild 1). Geht man von der Funktionsgleichung aus, ist es mittels
verschiedener Verfahren (z.B. Differentialrechnung) möglich, den Kurvenverlauf
relativ genau zu bestimmen. Kennt man die Begrenzungen der Fläche,
könnte man ihren Inhalt z.B. durch Auszählen von Kästchen
einigermaßen genau ermittel. Auch ausgebildete Mathematiker gehen
(fast) so vor. |
|
|
In Bild 2 ist die Zerlegung der Fläche in gleich breite
Streifen angedeutet. Betrachten wir nun einen solchen Streifen unter dem
Mikroskop: |
|
|
Die Fläche des beliebig ausgewählten grauen Streifens ist
fast rechteckig und kann deshalb durch die Formel
näherungsweise berechnet werden. Man müßte sich nun die
Mühe machen, die Flächen aller Streifen einzeln zu berechnen,
um anschließend die Summe zu bilden. Von großer Bedeutung ist
die Feststellung, daß die Genauigkeit des Endergebnisses von der
Breite bzw. von der Anzahl der Streifen abhängig ist: je schmaler,
desto genauer. |
|
Wer in der Schule gelegentlich mitgedacht hat, vermutet nun bestimmt,
daß wir uns mit Näherungswerten nur ungern zufriedengeben. Die
exakte Flächenberechnung erfordert aber, daß man die Anzahl
der Streifen ins Unendliche wachsen läßt. Das heißt, daß
die Streifen unendlich schmal sein müssen. Leider sind dann "normale"
Rechnungen mit "normalen" Zahlen nicht mehr möglich. Ohne Kenntnisse
über Zahlenfolgen und deren Grenzwerte besteht keine Möglichkeit,
die Flächenberechnung mit einem genauen Endergebnis abzuschließen. |
|
Glücklicherweise haben findige Mathematiker eine Abkürzung
entdeckt, wodurch man beliebige Flächen ohne den Umweg über einen
Grenzwert berechnen kann. Dazu im dritten Abschnitt mehr. Zunächst
sollte man lediglich den "Ansatz" zur Kenntnis nehmen, der uns zukünftig
Maßzahlen für Flächen wie in Bild 1 liefert - das bestimmte
Integral:
Dabei sind a und b die beiden Integrationsgrenzen (a <
b) und f(x) ist die die Fläche begrenzende stetige Funktion.
Über die Buchstabenkombination dx sollten wir uns im Unterricht
unterhalten. |
|
Wie bestimmte Integrale konkret berechnet werden, möchte
ich hier noch nicht verraten - aber folgende Sonderfälle sollten man
schon verstehen: |
 |
|